Henry Kissinger war ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei, der unter anderem Nationaler Sicherheitsberater und Außenminister unter Präsident Nixon und Ford war.

Während seiner Kindheit unter NS-Herrschaft wurde er drangsaliert und geschlagen. 1938 floh die Familie Kissinger ins Exil nach Amerika. Er wurde in die amerikamische Armee eingezogen und bekam dort die amerikanische Staatsbürgerschaft. Der Militärdienst brachte ihn erneut nach Deutschland, wo er nach dem Weltkrieg in der amerikanischen Besatzungszone stationiert gewesen war.

Nach seiner Rückkehr in die USA studierte er am Harvard Collage und startete eine wissenschaftliche Karriere. Erste politische Erfahrungen sammelte er als Berater des New Yorker Gouverneurs. In der Folge wurde sein Rat von verschiedenen US-Präsidenten gesucht. Nachdem Präsident Nixon US-Präsident wurde und Außenpolitik außerhalb der etablierten Stellen durchführen wollte, übernahm Kissinger dieses Amt.

Politisch war er ein Vertreter einer harten, gewaltbereiten Realpolitik, sorgte jedoch für eine Entspannung im kalten Krieg. Außerdem öffnete er sich außenpolitisch gegenüber China und war ein wesentlicher Akteur für den Waffenstillstand im Jom-Kippur-Krieg zwischen Israel und Ägypten. Er befürwortete zu Beginn des Vietnamkrieg eine Intensivierung, handelte jedoch später ein Waffenstillstands- und Abzugsabkommen mit Vietnam aus. Für diese Leistung bekam er den Friedensnobelpreis verliehen. 

Nach seiner Zeit in der US-Regierung war er Unternehmensberater und Direktor der Denkfabrik „Council on Foreign Relations“. An der Universität in Washington D.C. nahm er eine Professur für Internationale Diplomatie an.