Benedikt XVI. war der 265. Papst bzw. Bischof von Rom sowie das Staatsoberhaupt von Vatikanstadt. Er war der dritte Papst aus Bayern und der zweite der von seinem Amt zurücktrat. 

Nach seiner Weihung zum Priester in seiner Heimatstadt begann er eine akademische Laufbahn und etablierte sich als Theologe. Als theologischer Berater des Kölner Erzbistums wirkte er beim Zweiten Vatikanischen Konzil mit. Seinen Einfluss auf die Kirchenpolitik übte er seit dem Pontifikat von Johannes Paul II. aus und gilt als einer der wichtigsten Theologen des 20. und 21. Jahrhunderts.

Nach seiner Tätigkeit als Theologieprofessor für katholische Dogmatik und Dogmengeschichte ernannte ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof und Kardinal von München und Freising. Anschließend wurde er Kardinalpräfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. In theologischen und kirchenpolitischen Fragen war er ein einflussreicher Kardinal.

In seinen Schriften legte er katholische Werte und Lehren zugrunde. Ursprünglich vertrat er liberale Ansichten, später eher konservative Positionen.

Während seiner Amtszeit als Papst arbeitete er an der Rückbesinnung christlicher Grundwerte als Gegensatz zur Säkularisierung vieler westlicher Länder. Die Leugnung der Objektivität durch den Relativismus und die Leugnung von moralischen Wahrheiten betrachtete er als zentrale Positionen des 21. Jahrhunderts. Umstritten bleibt sein Umgang mit sexuellen Missbrauchs der römisch-katholischen Kirche. Ihm wird Vertuschung des Missbrauchs und die Interessen der Opfer ignoriert zu haben. Jedoch wurden Verjährungspflichten angehoben und Priester, die Täter wurden, entlassen

Nach seinem Rücktritt als Papst lebte er zurückgezogen im Vatikankloster Mater Ecclesiae, wo er nur noch gelegentliche Auftritte hatte.