Schäuble, Wolfgang

Geburtsdatum: 18.09.1942
Geburtsort: Freiburg im Breisgau
Sterbedatum: 26.12.2023
Sterbeort: Offenburg

Wolfgang Schäuble

Kurzbiographie

Wolfgang Schäuble war ein bekannter deutscher Politiker der CDU (Christlich Demokratische Union). Er hatte verschiedene Ämter sowohl innerhalb seiner Partei als auch in Verfassungsorganen inne. So war er unter anderem Innen- und Finanzminister sowie Bundestagspräsident. Außerdem hält er den Rekord für die längste nahtlose Dauer von Abgeordnetenmandaten: Insgesamt war er von 1972 bis zu seinem Tod ganze 51 Jahre lang Mitglied des Bundestags. Seit 1848 hat dies keine andere Person geschafft.

Schäuble studierte nach seinem Abitur Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und beendete dieses mit einer Promotion zum Rechtsanwalt beim Landgericht Offenburg.  Er gehörte der Jungen Union an und trat 1965 der CDU bei. Zwischen 1976 und 1984 leitete Wolfgang Schäuble den Fachausschuss Sport der CDU. Gleichzeitig übernahm er zwischen 1979 und 1982 die Aufgabe des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen. Von 1972 an bis zu seinem Tod 2023 gehörte Wolfgang Schäuble dem Deutschen Bundestag an.

Als Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fungierte er von Juni 1981 bis November 1984. Außerdem war er zwischen 1984 bis 1989 Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, danach Bundesminister des Inneren. Im Jahre 1991 wurde er zum Vorsitzenden der CDU/CSU Bundestagsfraktion gewählt, im November 1998 erlangte er den Vorsitz der CDU Deutschlands. Als Konsequenz eines Parteispendenskandals legte er Anfang 2000 das Amt des Partei- und Fraktionsvorsitzenden nieder.

Ein Comeback mit der Wahl zum Unionsfraktionsvize gelang ihm 2002. Seither gehörte Außenpolitik zu seinen Schwerpunkten. Die CSU-Spitze und mancher CDU-Politiker hatten Schäuble als Bestbesetzung für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt, jedoch ging die FDP (Freie Demokratische Partei), der natürliche Koalitionspartner der Union, auf Distanz zu ihm. Der Grünen-Politiker Volker Beck lästerte, dass Schäuble das „Modell Griesgram für die schlecht gelaunte Republik“ verkörpere. Angela Merkel, damalige CDU-Vorsitzende, zog in Konsequenz ihre ursprünglich bekundete Unterstützung für Schäuble zurück.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Oktober 1990 trafen Ihn zwei Schüsse beim Verlassen einer Gaststätte. Seit diesem Attentat ist der unterhalb des dritten Brustwirbels gelähmt und saß seitdem im Rollstuhl.

Schäuble starb am 2. Weihnachtstag 2023 an den Folgen einer langen Krebserkrankung.

Lebenslauf

  • 1961 – 1966: Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg und Hamburg  (Abschluss: 1. juristisches Staatsexamen)
  • 1961: Eintritt in Junge Union
  • 1963/64: Vorsitzender des Rings Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) in Hamburg und später Freiburg.
  • 1965: Eintritt in Christlich Demokratischen Union (CDU)
  • 1966-1968: Assistent an der Uni Freiburg und Beauftragter des Rektors für politische Bildung
  • 1968-1970: Gerichtsreferendar
  • 1969-1972: Bezirksvorsitzender der Jungen Union Südbaden
  • 1970: Abschluss zweites juristisches Staatsexamen
  • 1971 Promotion Titel: „Berufsrechtliche Stellung von Wirtschaftsprüfern in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften“.
  • seit 1972 Mitglied des Bundestages
  • 1973: Mitglied des baden-württembergischen Landesvorstandes der CDU
  • 1975-1984: Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
  • 1976-1984: Vorsitzender des Bundesfachausschusses Sport der CDU
  • 1979-1982: Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen
  • 1984-1989: Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes
  • 1991-2000: Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion
  • 2002-2005: Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Familie

Eltern: Karl Schäuble, Gertrud Schäuble (geb. Göhring)

Geschwister: Frieder Schäuble (1937 – 2011) und Thomas Schäuble (1948 – 2013)

Lebensgefährt/in: Ingeborg Schäuble, verheiratet von 1969 bis 2023

Kinder: Juliane Schäuble, Christiane Strobl (geb. Schäuble), Hans-Jörg Schäuble, Anna Schäuble

Enkel: Mick, Kimi, Ava und Emma

Letzte Ruhestätte

Ort: Waldbachfriedhof Offenburg

Art: Ehrengrab

Talente, Besonderheiten, Ehrungen & Mehr

  • 1984: Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1986: Großkreuz des Verdienstordens der Italenischen Republik
  • 1989: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
  • 1991: Auszeichnung mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1991: Joseph-Rey-Preis
  • 1991: Preis der Goethe-Stiftung 
  • 1991: Ehren-Bambi
  • 1992: Ehrendoktor der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1992: Ehrenzeichen der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk in Gold
  • 1995: Europäischer Handwerkspreis
  • 1996: Dolf-Sternberger-Preis
  • 1998: Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung
  • 2005: Ehrendoktor der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz)
  • 2005:Robert-Schuma-Medaille der EVP
  • 2007: Big-Brother-Award in der Kategorie Nicht-Preis (Positivpreis)
  • 2007: Preis der Deutschen Gesellschaft e. V. für Verdienste um die deutsche und europäische Vereinigung
  • 2008: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • 2008: Ehrendoktor der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen für seine Verdienste um den Sport
  • 2009: Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für seine Verdienste um Vereinigung und Integration in Deutschland
  • 2010: Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing für seine Initiative zu einer Islamkonferenz
  • 2011: Luxemburger Orden der Eichenkrone im Rang eines Großoffiziers
  • Big Brother Award in der Kategorie Lebenswerk (Negativpreis)
  • 2012: Karlspreis für seine Verdienste um die „Wiedervereinigung und Neuordnung Europas“, speziell für seinen Beitrag zur europäischen Integration und Stabilisierung der Währungsunion
  • 2014: Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin2008: Ehrenpreis des oberrheinischen Hochschulpreises Prix Bartholdi
  • 2015: Johann-Heinrich-Voß-Preis für Literatur und Politik zur Ehrung von „Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich um Humanismus, Aufklärung, Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht haben.“
  • 2015: Point-Alpha-Preis für „Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit.“
  • 2015: Bambi in der Kategorie Millennium
  • 2016: Ehrenbürger der Stadt Berlin
  • 2016: Europäischer St.-Ulrichs-Preis für die Verdienste um die Einheit Europas im christlichen Geist
  • 2016: Großer Leopold-Kunschak-Preis
  • 2017: Aufnahme auf Lebenszeit in die Académie des sciences morales et politiques (Akademie der Moralischen und Politischen Wissenschaften)
  • 2017: Henry A. Kissinger Prize
  • 2018: Heinz-Galinski-Preis
  • 2019: Weltwirtschaftlicher Preis
  • 2022: Ehrenbürger der Stadt Offenburg

Zitate

"Am 28., 24.00 Uhr, isch over."

"Die Lust der Höhen war kurz, die Mühsal der Ebenen wird uns noch lange gefangen halten."

"Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist."

"Nobelpreisträger glauben ja, ich hätte nichts im Kopf außer einer Null."

Erinnerungen

Staatsakt für Wolfgang Schäuble im Deutschen Bundestag:

Dokumentation Schäuble Macht und Ohnmacht:

Metadaten

Quellen

Inhalt: Wikipedia

Titelbild von Olaf Kosinsky – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87567705

https://www.hdg.de/lemo/biografie/wolfgang-schaeuble.html (03.09.2024)

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