Willi Lemke war ein bekannter Politiker (SPD) und Manager des Fußballvereins SV Werder Bremen. Um die Jahrtausendwende arbeitete er als Senator für für Bildung und Wissenschaft und Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen. Im Anschluss wurde er zum Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung berufen.

Seine Eltern wuchsen in Stettin auf, von dort floh seine Mutter 1945 mit seinen zwei älteren Brüdern erst nach Neubrandenburg und schließlich nach Pönitz.

Aufgewachsen ist er Lemke jedoch in Hamburg. 1965 wurde er mit der 4-mal-100-Meter-Staffel des Gymnasiums Oberalster deutscher Schülermeister. Nach dem Abitur begann er ein Lehramtsstudium der Erziehungs- und Sportwissenschaft an der Universität Hamburg. Er beendete es mit dem ersten Staatsexamen beendete.

Von 1971 bis 1974 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen, wo von nun an sein neuer Lebensmittelpunkt war. Mit dem Umzug trat er in die SPD ein und engagierte sich beim AStA und den Jusos.

Zu dieser Zeit sprachen ihn Mitarbeiter des sowjetischen KGB an. Sie wollten ihn als Agenten verpflichten, der Interna aus der SPD lieferte.  Lemke offenbarte den Kontakt den deutschen Behörden und arbeitete mit deren Kenntnis eine Zeit lang als Doppelagent. Bekannt wurde das erst 1994. durch den ehemaligen Präsident des Verfassungsschutzes in Hamburg.

1974 übernahm er die Geschäftsführung des SPD-Landesverbandes Bremen. 1981 wechselte er als Manager zu Werder Bremen. Unter seiner Führung wurde der Verein einmal Europapokalsieger, zweimal deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger.

Lemke war zwei Mal verheiratet und hatte vier Kinder. Eine Ehefrau war Eva-Maria Lemke. Seine Nichte, die Grünen-Politikerin Eveline Lemke, war stellvertretende Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz. Sein Bruder Dietrich Lemke ist Lehrer, war Vorsitzender der GEW in Hamburg und ist in der Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus aktiv.

Lemke starb am 12. August 2024 im Alter von 77 Jahren infolge einer Hirnblutung.