Frieda-Wilhelmina Papen
(geb. Blume)

* 10.03.1934 in Bayreuth

+ 18.07.2023 in Holzminden

Die helfende Hand

Frieda-Wilhelmina wuchs in Bayreuth auf. Sie war die dritte und jüngste Tochter einer kinderreichen Familie. Neben den beiden älteren Schwestern gab es da noch 4 Brüder, von denen 2 älter waren als sie.

Friedas erste Lebensjahre waren eher typisch für eine Familie auf dem Land, wenngleich alle Papens stark durch die Zeit des Nationalsozialismus geprägt wurden. Ihr Vater Otto war frühes Parteimitglied, ihr ältester Bruder wurde 1942 in den Kriegsdienst eingezogen und fiel 1944 in den Ardennen, zwei weitere Geschwister dienten als Flakhelfer.

Vater und Mutter hatten nach dem Krieg einiges aufzuarbeiten, was jedoch eher schlecht als recht funktionierte. Im Nachkriegsdeutschland konnten beide nie wirklich abschließen mit dem Kapitel, was zu Lasten der Beziehung zu den Kindern ging.

Für Frieda erfolgte der Bruch recht schnell. Emotional noch während der Schulzeit, trennte sie sich unmittelbar danach auch räumlich vom Elternhaus und zog mit 18 Jahren nach Braunchweig.

Dort lernte Sie zwei Jahre später (1954) ihren künftigen Ehemann kennen. Bevor die beiden heirateten, sollten jedoch noch zwei weitere Jahre vergehen. In dieser Zeit verdingte sich Frieda als Kellnerin in einer Kneipe, bis sie 1955 schwanger wurde. Frieda haderte mit dieser Nachricht, denn eigentlich wollte sie sich nicht ein weiteres Mal an ein festes Zuhause binden und von einem Mann abhängig sein.

Eine Möglichkeit, das künftige Baby loszuwerden, fand sie jedoch nicht. Zumal Franz, ihr künftiger Gatte und Vater des Kindes, selbiges unbedingt behalten wollte. Frieda hatte keine Wahl und gebar ihre Tochter Ursula, nur ein halbes Jahr später gaben sie und Franz sich das „Ja“-Wort.

Friedas Freiheit und berufliche Zukunft war vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Mit der Zeit fand sie sich in ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau zurecht. Etwas anderes blieb ihr auch kaum übrig. Neben all dem Missmut und der Trauer, war eines aber klar – für ihre Tochter empfand sie nichts als grenzenlose Liebe. Ursulas Lächeln war ihr größter Lohn. Und zu ihrem Glück entpuppte sich Franz als ein pflichtbewusster Vater und Ehemann. Materiell fehlte es der kleinen Familie an nichts. Und es dauerte nicht lange, bis das zweite Kind zur Welt kam. Der kleine Matthias erblickte 1958 das Licht der Welt.

Frieda führte in den nächsten fünf Jahren ein bescheidenes Leben. Von der Eintönigkeit des Haushalts lenkte nur wenig ab, immerhin jedoch konnten sie als Familie ab und an verreisen.

Mitten in diesem Idyll holte Frieda dann ihre Vergangenheit wieder ein. Ihr Vater Otto

Lebenslauf